Alle Jahre wieder ist der Besuch von Matthew Herbert eine Ehre, denn der Brite ist schon so lange dabei und eine solche Grösse in der elektronischen Musik, dass er die wenigen Gigs, die er spielt, wohlüberlegt auswählt; und, im Sinne der Nachhaltigkeit, zumeist mit dem Zug anreist. Es handelt sich bei Matthew Herbert um eine singuläre Stimme unserer Szene, mit einer beispiellosen Biographie. In künstlerischem Anspruch, Umfang und Vielfältigkeit. Beispiele gefällig? Für sein letztes Projekt arbeitete er gemeinsam mit einer Big Band an einem Album, das den Brexit thematisierte. Auf seinem Album «A Nude» aus dem Jahre 2016 kreiste er thematisch um all die Geräusche, die ein Körper im Laufe von 24 Stunden von sich gibt, und verarbeitete diese musikalisch. Ein weiteres seiner Konzeptalben war ein Buch, in dem er die Musik beschrieb, statt sie zu produzieren. Wer schon so viele Jahre auf dem Kerbholz hat, muss einfach manchmal nach weniger ausgetretenen Pfaden suchen. Oft konzeptionell bis zum äussersten in seinen eigenen Produktionen, ist der DJ Matthew Herbert ein Produkt seines Umfelds und seiner Generation: deep, dubby, britisch. Aber, natürlich, immer auch ein wenig unvorhersehbar. Neben Herbert spielt heute unser Freund Patrick Pulsinger aus Wien live und unser Resident Alex Dallas ein DJ-Set.
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