PIEMONT. Schöne Gegend in Norditalien. Lago Maggiore und so. Viel Wein und Trüffel. Was für Genießer, sagt mein Onkel. Der weiß Bescheid, der ist Studienrat. Ich dachte ja immer, da kämen auch die alkoholisierten Kirschen für diese Mainstream-Likörpralinen her, die meine Oma immer so gerne lutscht, wenn gerade der Korn alle ist. Stimmt aber gar nicht, sagt mein Onkel, der Studienrat. Hat sich irgendein schmieriger Werber damals für Geld einfallen lassen, damit sie nicht so schäbig rüberkommen, diese Likörpralinen. Kirsche klingt einfach besser mit PIEMONT vorne dran. „Wieder was gelernt, Onkel Heinz!“, sag ich zum Onkel Heinz. „Aber das mit dem „besser klingen“ hätte ich Dir auch sagen können!“ In meiner Welt sind PIEMONT nämlich zwei ausgefuchst fetzige, elektronische Tanzmusiker, die seit Jahren meine Ohren und meinen Bewegungsapparat gleichermaßen mit ihren mördergeilen Beats zwischen House und Techno durchbimmsen. Auf zig Labels haben sie schon ihren Shit gedroppt, darunter so ehrwürdige Institutionen wie Frau Kruses Terminal M, SKINT, MBF, Resopal und wie man so hört demnächst auch noch Get Physical. Auch ihre eigenen Labels Plumbum und Suchtreflex können was. Komm ich sofort gut drauf von! Säckeweise EPs und in Kürze ganze 3 Alben später stehen die Jungs jedenfalls mächtig gut da. Dauernd Gigs im Ausland, hier ein Superclub, da ein Festival und immer brennt die Luft – egal ob deeper, intimer Geschlechtsverkehr oder Peaktime-Gibsmirheftig! „Musste Dir mal reinziehen, Onkel Heinz! Die sind jetzt zufällig im A.R.M.! Für nur 10 Ocken! Da fliegt dir glatt die Halbglatze weg!“, sag ich. Macht er, sagt er. Er ist ja schließlich Genießer. Und Studienrat.
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