Kreuzberg, Lichtenberg, Teufelsberg. Wir richten diesen Monat unsere Antennen in Richtung der Hauptstadt aus und fläzen uns auf dem unendlichen Soundteppich der von Berlin aus die Welt mit Beats und Grooves bedeckt. Mit Marcus Meinhardt, Labelchef von Heinz Music, Philip Bader sowie Stefan Mint und Lars von Licht beginnen wir das neue Jahr mit einem kleinen „Best of“ des großen B von der Spree. Jeder von ihnen hat in den vergangenen Jahren dem großen Bild seine eigenen, entscheidenden Patterns hinzugefügt und das große Berliner Techno-Riesenrad in Schwung gebracht.
Es ist schon spannend anzuschauen, wie rasant sich Heinz Music entwickelt. Vergangenen Oktober feierte Marcus Meinhardts Label bereits sein vierjähriges Bestehen mit einer großen Label-Compilation, die einen Überblick über die konstant wachsende Heinz-Familie gibt. Knapp 60 Veröffentlichungen in vier Jahren! Das ist schon eine ordentliche Hausnummer. Quasi mindestens einmal im Monat bringt uns das Hause Heinz damit neues Futter für die Ohren und Füße und das in verlässlicher Qualität. In der gleichen Frequenz lädt Marcus zu seinen Labelnächten ins Kater Blau Holzig. Als alter Kater-Resident ist er natürlich auch auf dem hauseigenem Katermukke-Imprint mit Tracks vertreten. Viele unserer All-Time-Favs aus Marcus‘ Feder finden sich allerdings noch im Backkatalog von Upon.You, das Meinhardt seinerzeit gemeinsam mit Marco Resmann gegründet hatte und auf dem er nur seine frühen Sporen und Lorbeeren als Producer sondern auch als A&R verdient hatte.
Ähnlich wie Meinhardt mit Upon.You verdiente sich Philip Bader seine A&R-Sporen durch die Labelgründung von Dantze. Vor einigen Jahren startete er das Label mit seinem langjährigem Freund und Produktionspartner Niconé. Sascha Braemer stieß später dazu, und außer der gemeinsamen Arbeit am Digital-Label, machten die drei immer wieder auch mit spannenden Kooperations-Tracks in wechselnden Konstellationen auf sich aufmerksam. Zusammenarbeit ist sowieso eine der großen Konstanten in Philips Studioarbeit. Außer aus den Koops mit Braemer und Niconé schöpft er seine Inspiration regelmäßig aus der gemeinsam Arbeit mit befreundeten Künstlern und Künstlerinnen wie Nico Stojan oder Britta Arnold. Herausragend war für uns auch sein 2012 veröffentlichtes Album „Wishful Thinking“, das auf Highgrade erschien. Auf ihm findet sich auf der Königsdisziplin Longplayer alles, was seinen Stil als Produzent ausmacht. Deepe, reduzierte Techno-Vibes kombiniert mit geschickt platzierten, dezenten Vocals. Anfang 2016 gründete Philip mit Out Of Mind Records eine neue Plattform für seinen Output und kuratiert dort auch weitere Artist. Das neue Label startete mit Philips „Never Stop“-EP, einer Verbeugung vor dem klassischen Chicagoer Warehouse Sound inklusive Kaiserdisko Remix. Inzwischen ist der Label-Katalog bereits auf sieben interessante Veröffentlichungen angewachsen und hat sich auf unserer Watchlist ziemlich weit oben eingependelt.
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